Der Lagotto Romagnolo

Hier stellen wir Ihnen Informationen rund um den Lagotto Romagnolo bereit.

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Für ausführliche Erläuterungen zur Rasse empfehlen wir die Vereinshomepage der LRZ und das Rasseporträt des VDH.

Geschichte und Herkunft


Der Lagotto Romagnolo (ital. "Wasserhund der Romagna"), auch italienischer Wasserhund oder italienischer Trüffelhund genannt, ist eine von der FCI anerkannte, aus Italien stammende Hunderasse, die auf die Trüffelsuche spezialisiert ist. 

Der Lagotto gehört zu den sehr alten Hunderassen. Schon bei den Etruskern im sechsten und fünften Jahrhundert vor Christus finden sich Hinweise auf einen kleinen Wasserhund mit lockigem Fell, der zur Jagd und Fischerei eingesetzt wurde. Durch Völkerwanderungen und Handelsbeziehungen gelangte dieser Vorfahre wahrscheinlich nach Norditalien, wo er sich in der Zeit der Römer und im Mittelalter im Gebiet der nördlichen Adria von der heutigen Ravenna über Comacchio, Venedig und dem Friaul bis nach Istrien verbreitete. Seinen Einsatz fand der Lagotto dabei an der Seite der Vallaroli, der Lagunenjäger, als Apportierhund bei der Jagd auf Wasservögel in den Lagunen und sumpfigen Gebieten der Täler. Sein eng gelocktes Fell mit reichlich Unterwolle ermöglichte ihm dabei auch die Arbeit an kalten Tagen und sogar bei Frost, da es eine wasserdichte Schicht bildete und den Lagotto so vor Unterkühlung bewahrte. 

Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte wurden die Sümpfe der Romagna und rund um Comacchio immer weiter trockengelegt, sodass das Jagdgebiet der Vallaroli zunehmend kleiner wurde. Der Lagotto erhielt nun eine neue Aufgabe und wurde ab der Zeit um 1840-1890  aufgrund seines Talents für die Suche und seines hervorragenden Geruchsinns hauptsächlich und mit viel Erfolg zur Trüffelsuche verwendet. In dieser Zeit wurde von den Vallaroli viel Wert darauf gelegt, den praktisch besten Trüffelhund zu erhalten, ohne dabei auf die Genetik zu achten. Wiederholt wurden daher andere Rassen eingekreuzt und nahe verwandte Hunde miteinander verpaart, sodass die Rasse immer weiter erschöpfte und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kurz vor der Ausrottung stand. 

Mitte der 1970er Jahre widmete sich eine Gruppe aus Liebhabern der Rasse, Züchtern, Richtern und kynologischen Forschern der Rettung des Lagotto Romagnolo. Durch gezielte Verpaarungen und genetische Rekonstruktionen konnte die ursprüngliche Rasse wiederhergestellt werden. 2005 wurde der Rassestandard und damit die Rasse Lagotto Romagnolo endgültig durch die FCI anerkannt.

Bildausschnitt: Andrea Mantegna: Camera degli Sposi, Ducal Palast, Mantua, Italien. (1465-1474).